Warum ich, Robert Wachowsky, Pfarrer wurde:

Geboren im 2. Weltkrieg wuchs ich auf in einer Zeit großer Not. Mein Vater wurde im Krieg getötet. Andere Väter haben sich um mich gekümmert. Meine Mutter brauchte Rat und Hilfe. Sie fand sie besonders bei Menschen in der Gemeinde der Christen und in ihrem persönlichen Glauben an Jesus Christus, der uns wissen läßt: Gott ist Liebe - gerade auch, wenn der Tod sehr nahe ist.

Ich wurde Pfarrer - zu Hause in Westfalen sagen wir Pastor -, weil ich Menschen in schweren Zeit ihres Lebens mit Kräften und Menschen zusammenbringen möchte, die ihnen helfen können. Das geschieht in unserer Gemeinde sehr oft. Aus dem Glauben an Jesus Christus   Kraft und Orientierung erfahren und den Menschen in Nöten behutsam helfen, das ist eine Einheit im Leben unserer Gemeinde. Hören, Reden und Handeln versuchen wir in Übereinstimmung zu halten. Mit Gottes Hilfe gelingt das immer wieder.

Besondere Auswirkungen hat die Bereitschaft und Fähigkeit zur Hilfe in der Königsberghilfe. Im ehemaligen Ostpreußen leiden viele Menschen - besonders die Straßenkinder. Wir helfen und erfahren dabei viel Unterstützung von Menschen aus ganz Deutschland.

Wo Hilfe in den Lebenssorgen erfahren wird, kann man auch unbeschwert feiern. Das war die Überraschung für mich, daß das Leben in der Gemeinde mehr ein Feiern als ein Sorgen ist. Beides hat seinen Raum, das genieße ich sehr.

Vor einiger Zeit traf ich auf einer Familienfeier einen Mann aus einem afrikanischen Land, der in unserer Gemeinde lebt. In seiner Familie und in seinem Land gibt es viele Nöte, die sein Herz "gefangen nehmen". Er sagte mir: "Über jeder Tür meiner Wohnung hängt ein unsichtbarer Spruch: Wenn euch der Sohn (Jesus Christus) frei macht, so seid ihr in Wahrheit frei.  Mit dieser Gewißheit im Herzen kann ich feiern, gleich, was sonst noch geschieht."

Nach meiner Pensionierung habe ich von der Evangelischen Kirche in Deutschland den Auftrag erhalten, für einige Monate den Pfarrdienst in der deutschen Evangelisch-lutherischen Gemeinde in Lima / Peru zu übernehmen. Daraus erwuchs die Lima-Hilfe, die Menschen in den Elendsvierteln von Lima unterstützt.

Meine schönste Aufgabe als Pfarrer im Ruhestand ist es nach wie vor, die Freiheit und Freude, die Jesus schenkt, weiterzugeben.